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Ich habe es getan. Ich habe mich getrennt.

Sketchnote in grün-roter Farbe eines asiatischen Sprichwortes über Gesundheit von CNK gezeichnet
Asiatisches Sprichwort: Reichtum ist viel. Zufriedenheit ist mehr. Gesundheit ist alles. Gezeichnet von CNK
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Ich habe es getan. Ich habe mich getrennt. 

Nach 23 Jahren. Von meinem Job bzw. der Firma.

 

Und das war wirklich keine leichte Entscheidung für mich. Schließlich bin ich schon Ü 50, habe zwei Kinder in der Ausbildung und einen Hauskredit abzuzahlen.

 

Aber ich habe auch einen Mann, der mich unterstützt, nicht nur moralisch, sondern auch finanziell. Und dafür bin ich extrem dankbar.

 

Wie kam es also zu meiner Entscheidung? Ein kleiner Rückblick:

 

Sommer 2000: Über eine Zeitarbeitsfirma bekam ich als frischgebackene Volljuristin den Fuß in die Tür eines Automobilzuliefer-Konzerns in Frankfurt. Zunächst nur für ein Jahr befristet, aber nach nur drei Monaten war eine unbefristete HR-Referenten-Stelle ausgeschrieben und ich bekam den Zuschlag. Endlich war ich angekommen und habe mich richtig in meinen Traumjob „reingehängt“.

 

Nach drei Jahren kündigte sich unsere erste Tochter an und ich wollte Familie und Beruf unbedingt unter einen Hut bekommen. Das klappte auch gut, denn zwischenzeitlich hatte das von mir initiierte Projekt „Betrieblich unterstützter Familienservice“ nicht nur Tagesmütter- und später Betriebs-Kita-Plätze, Kinderferienspiele und ein Eltern-Kind-Arbeitszimmer, was nicht nur für mich als berufstätige Mutter extrem hilfreich war.

Für das betriebliche Engagement erhielten wir im Jahr 2011 sogar den Hessischen Demographie-Preis.

Zu dieser Zeit wurde ich zur HR-Managerin befördert und ich war sehr stolz auf mich. Alles lief wie geplant.

 

Nur unser zweites Kind ließ sehr lange auf sich warten. Erst nach meinem 40. Geburtstag war unser Familienglück endlich perfekt.

 

Als ich dann aus der einjährigen Elternzeit zurück in den Job kam, begann allerdings mein beruflicher Abstieg. Ich stieß an die sogenannte „gläserne Decke“ und das war hart. Zwischenzeitlich hatten einige Chefs gewechselt und die Atmosphäre wurde stetig rauer und kälter. Auf Details und Einzelheiten verzichte ich hier. Auf alle Fälle entsprach diese Tätigkeit nicht mehr meinen Vorstellungen. Ich wollte mein Kind nicht in eine Kita-Betreuung geben, um tagsüber einem unbefriedigenden Job nachzugehen.

 

Deshalb nahm ich sehr spontan ein Angebot für einen 3 Tage-Job (pro Woche) im Betrieblichen Gesundheitsbereich am gleichen Standort an. Denn zwischenzeitlich war mir das Thema Gesundheit sehr wichtig geworden und es passte sowohl zum Personalbereich, als auch zu meinen Erfahrungen.

 

Durch die gewonnene freie Zeit konnte ich im Frühjahr 2019 endlich meine Idee einer eigenen nebenberuflichen Firmengründung umsetzen. In der Elternzeit hatte ich zwei Coachings besucht und mich danach als KOMPETENZENBILANZ®-Coach ausbilden lassen. Unterstützung für Gründerinnen gab es in Frankfurt ebenfalls und so konnte ich ein gutes Netzwerk aufbauen.

Auch für ein Ehrenamt reichte meine Zeit und so arbeitete ich als Chor-Vorstand und wir gründeten erfolgreich einen Kinderchor.

 

Nun sind fünf Jahre ins Land gegangen, zwischenzeitlich haben wir die Pandemie überstanden und befinden uns in der Rezession.

Für mich war die Zeit endlich reif, um neue Wege zu gehen, denn die Arbeitssituation und meine Unzufriedenheit wurden nicht besser.

 

Trotz oder genau deshalb lautete mein Motto in den letzten Jahren:

„Reichtum ist viel – Zufriedenheit ist mehr – Gesundheit ist alles.“

Dieses asiatische Sprichwort hat mich stets motiviert, immer weiter zu machen.

 

Meine aktuelle Veränderung ist für mich ein Neuanfang und gleichzeitig ein Geschenk.

Und ich bleibe meinem Motto treu: Ohne Gesundheit ist alles nichts.

 

Jetzt starte ich in einen neuen Lebensabschnitt und blicke gelassen und optimistisch in die Zukunft. Denn ich weiß, wer ich bin, was ich kann und was ich will.

 

Mein besonderer Dank gilt meinen langjährigen Kolleg:Innen und Mutmacher:Innen. Allen voran Angela Fingerhut und Linda Lennecke, mit denen ich nicht nur das Büro geteilt, sondern auch viele tolle Projekte durchgeführt und wertvolle Erfahrungen gesammelt habe. Ihr seid richtig tolle Frauen!

 

Extrem gute Führungskräfte waren Maren Landvogt und Christine Kirchhof, die mir immer den Rücken gestärkt haben und mich gefordert und gefördert haben.

 

Ewige Vorbilder bleiben für mich meine ehemaligen Chefs Andreas Knaust und Dieter Janisch, die in Ihrer Führungstätigkeit immer die Menschlichkeit in den Vordergrund gestellt haben - damals war eben doch „alles besser“.

 

Und sogar richtige Freundschaften nehme ich aus dieser langen Zeit mit – zu Claudia Sommer und Claudia Fink – vielen Dank, dass es Euch gibt!

 

Diese 23 Jahre haben mein Leben geprägt, bereichert und verändert.

 

 

Ich möchte Mut machen, die richtigen Entscheidungen im Leben zu treffen und unterstütze gerne andere dabei. Wer mehr dazu erfahren möchte, kann sich bei mir melden:

carola.nennstiel-koch@kompetenzenbilanz.coach 

 

PS.: Meine 5 Buchtipps zum Thema Veränderung/ Entscheidungen:

 

·     Claas Triebel: „Wer bin ich? Was kann ich? Was will ich? Potentialorientiertes Karrierecoaching“, Klett-Cotta Verlag 2022

·   Dr. Maja Storch: „Das Geheimnis kluger Entscheidungen“, Pieper Verlag München 2011

·   Eckhart Tolle: „Jetzt! Die Kraft der Gegenwart“, Kamphausen Media 2022

·   Barbara Sher: „Für Deine Träume ist es nie zu spät - Durchstarten in der 2. Lebenshälfte“, Deutscher Taschenbuchverlag 2014 

·  John Strelecky: „The Big Five for Life – Was wirklich zählt im Leben“, Deutscher Taschenbuchverlag 2016